Das Schöne an der Arbeit ist das Zusammenkommen vieler unterschiedlicher Charaktere. Die Fragen, die sich in den vielen Mensch-Hund-Beziehung ergeben, ähneln sich häufig. Was macht eine Mensch-Hund-Beziehung aus? „Mit Hunden leben – Hundeschule Düsseldorf“ geht in seinen Stunden explizit auf dieses Thema wiederholt ein, da es der entscheidende Punkt ist, um wirklich Trainingserfolge zu erreichen.
Alle Beteiligten werden in die Gespräche involviert und angeregt, das bis dato vermittelte Wissen in das Kundengespräch mit einzubringen, um ihren eigenen Wissensstand zu überprüfen.
Beziehung lebt man – oder man hat keine!
Beziehungsarbeit ist kein Ansatz, deren Punkte man technisch abarbeiten kann. Es ist eine Entwicklung, die aus vielen unterschiedlichen Bereichen im sozialen Kontext besteht. Freies Spiel (gelöst, ungehemmt, subtil, Mensch – Hund), Strukturen, Herzlichkeit, Liebe – die nicht erdrückt, erstickt, belästigt – und vor allem das Loslassen, wenn man mit dem Hund in Aktivität steht. Das Wollen, das Fordern und das Kontrollieren sind genau die Dinge, die uns vom Hund weiter entfernen, als uns bewusst ist.
So wird dem Kunden theoretisch und praktisch vor Augen gehalten, dass keine Technik und kein Zaubertrick dazu führen, mit dem eigenen Hund in die gewünschte Beziehung zu treten. Am Beziehungskonstrukt des wunderschönen Appenzellerrüden und seiner Halterin ließ sich der Zusammenhang von Nervensystem – Charakter – Verhalten theoretisch und praktisch erklären.
Was der Bauch verrät, ist immer richtig.
Viele Hundeschulen wurden besucht, bis die Halterin einen wichtigen Satz aussprach: „Es fühlt sich nicht richtig an!“ Es ist genau die Kernaussage, die ich meinen Kunden regelrecht einhämmere. Egal welchen Ansatz man verfolgt; es ist das eigene Bauchgefühl, das darüber entscheiden wird, ob eine Handlung authentisch ausgeführt wird. Fühlt sich der Halter in seinem Tun wohl, versteht es auch der Hund als ehrliches Angebot, und wird seinem Menschen folgen.
Kooperation ist etwas, was der Hund von sich aus anbieten sollte. Gehorsam und Kooperation ist nicht das Gleiche. Die Halterin des Appenzellerrüden konnte nach einem ausführlichen Gespräch nicht nur verstehen, sie hat es gefühlt und praktisch erlebt.
Das Motiv Aggression hat viele Gesichter.
An den beiden gestrigen Trainingstagen haben wir uns mit den vielen unterschiedlichen Motiven der Aggression beschäftigt. An der englischen Bulldogge ließen sich die unterschiedlichen Motive der Aggression schön zeigen. So wandelte sich die Aggression, welche aus einem scheinbar traumatischen Erlebnis entstanden war, in eine Verteidigungsaggression, die wiederum Spuren einer Aggression mit sozialem Hintergrund beinhaltete.
Reizschwellen bestimmen den Umgang mit Reizen.
An Bullterrier Cruizer konnten wir praktisch wunderbar sehen, in welchem energetischen Bereiche ein optimales Arbeiten aus der Bewegung heraus möglich ist, um einen phänomenalen Abschuss zu erzielen. Das Geräusch eines Besens, der Laub von der Straße fegt, ließen den Burschen noch vor einigen Wochen regelrecht ausrasten, bis seine Augen blutrot seine Wut bezeugten.
Wir arbeiteten an der Reizschwelle ähnlich gelagerter Stimuli, die dem Hund im Vorfeld mehr Stabilität verschafften. Die Arbeit hat sich gelohnt. Es war für alle ein sehr freudiges Erlebnis zu sehen, wie System und Wissen sich in der Arbeit auszahlen. Der Fleiß und die Ruhe haben sich gelohnt. Neue neuronale Verbindungen entwickeln sich in der Ruhe (wenn keine genetische Disposition vorliegt). Reize sind Informationen, die im Gehirn neue Verknüpfungen schaffen. Das Arbeiten mit Reizen muss individuell vom Hund abhängig gemacht werden, um das Nervensystem des Hundes effektiv zu stärken.
Die halbstarken Bullterrierladys mit ihren 8 Monaten haben zu guter Letzt noch zeigen dürfen, aus dem Hundekontakt mit Elvis auf Signal abzulassen, um sich am Halter zu orientieren. Worauf es beim Abruf aus dem Hundekontakt ankommt, damit es auch funktionieren kann, beschreibe ich in einem anderen Artikel. Es bedarf wesentlich mehr, als einen Beutel voller Wurst.
Fazit:
Es war mal wieder ein gelungenes und sehr abwechslungsreiches Wochenende, das nur durch die Anwesenden zu dem gemacht wurde, was es ist: eine herzliche Begegnung.
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