Der Maulkorb ist auch nur ein Halsband?
In der Hundeausbildung ist der Maulkorb eines der Hilfsmittel, welches im Menschen ein großes Unbehagen auslösen kann. Viele Menschen können sich beim Anblick eines Hundes, der einen Maulkorb trägt, ihren eigenen Vorstellungen nicht mehr entziehen, dass der Hund, Freund und Seelentröster in seiner Würde und Freiheit begrenzt wird.
Denkt ein Mensch überwiegend schematisch, schabloniert, in nur begrenzten Formen, dann bleibt ein Begrenzen ein Begrenzen, sobald es eben dem eigenen Bild entspricht. Dabei ist der Maulkorb alles andere als eine Strafe, eine Schnauzeninhaftierung, ein Brandmal auffälliger Hunde. Wertfrei betrachtet ist der Maulkorb nichts anderes als ein Halsband, ein Geschirr oder ein Mantel, den der Hund in kalten Tagen übergezogen bekommt.
Ähnlich, wie die erste Brille des Menschen, gleitet auch dieses Hilfsmittel nach einer Gewöhnung in die Selbstverständlichkeit und wird ein Teil des Alltags.
Welcher Maulkorb ist der Richtige? Schau dir dazu folgendes Video an. In diesem Video zeige ich dir meinen Favoriten unter den Maulkörben. Meine persönliche Odyssee der Maulkorbsuche ist damit zu ende.
Welcher Maulkorb ist der Richtige?
Damit der Maulkorb als sehr angenehm empfunden werden kann, ist die richtige Wahl der Maulkorbgröße und dessen Beschaffenheit ausschlaggebend. Während man sich für die positive Einarbeitung / Verknüpfung des Maulkorbs mit einem ausreichend großen Maulkorb behelfen kann, sollte man für ein längeres Tragen eine Maßanfertigung in Erwägung ziehen.
Da ein Hund über das Hecheln seine Körpertemperatur reguliert, und zwar über das verdunsten des Speichels, muss das Öffnen des Fangs möglich sein. Die angebotenen Maulschlaufen vieler Zoogeschäfte sind absolut ungeeignet und dürfen nur situativ, für wenige Minuten, den Einsatz finden.
Das richtige Ausmessen des Maulkorbs gewährt dem Hund den nötigen Tragekomfort, der die Wasseraufnahme ermöglicht und das Hecheln unterstützt. Das unterstützt die Regulierung des Kreislaufs des Hundes, was in warmen Tagen und bei Anstrengung notwendig ist, um den Hund nicht gesundheitlich zu schädigen.
Bei Leinenschaft.com wird die Grundform des maßangefertigten Maulkorbes erarbeitet. Ähnlich wie ein Anzug beim Schneider.
Worauf Sie beim Maulkorb achten müssen!
Die Beschaffenheit des Materials muss so robust sein, dass es vom Hund nicht durchgebissen werden kann. Hier können Biothane-Maulkörbe ihre Grenzen finden. Hunde entwickeln eine regelrechte Maulkorb-Schlauheit. Hunde, die in Auseinandersetzungen beschädigen wollen, finden ihre Lücken. Weiches Material (Biothane, Leder, ) bietet in so einem Fall keine Sicherheit. Zumindest würde ich diesem Material nicht vertrauen.
Der Maulkorb muss vom Hund als angenehm empfunden werden können. Keinesfalls sollte das Material scheuern, drücken oder reiben. Es sollte leicht zu säubern sein. Optimal ist ein schnell zu betätigender Verschluss. Bei einer Maßanfertigung kann man dies ohne weiteres berücksichtigen. Das erhöht definitiv die Praktikabilität.
Bei einem guten Maulkorb verliert sich der Tragekomfort auch dann nicht, wenn der Hund in der Aktivität ist! Der Aufbau und das Material sind dabei von entscheidender Bedeutung. Freies Atmen muss gewährleistet werden. Dabei ist es wichtig, dass genügend Raum im Schnauzenbereich ist, der Korb aber im Laufen dennoch nicht herumwackelt. Der Sitz muss passgenau sein.
Während des Trainings sollte es möglich sein, Futter zuführen zu können. Wie sonst sollte man saubere Verknüpfungen aufbauen können. Positives Bestätigen ist unumgänglich, um den Maulkorb positiv zu verknüpfen.
Die Zwischenräume des Maulkorbs sind so zu wählen, dass nicht die gesamten Finger in den Schnauzenbereich des Hundes gelangen, da ein gieriger Hund die Finger verletzen wird. Die Schnallen und die Verschraubungen sind regelmäßig zu überprüfen, um im effektiven Training keine Überraschungen erleben zu müssen.
Woran erkennst du, dass dein Hund den Maulkorb konfliktfrei angenommen hat?
Schau dir folgendes Video an! In diesem Video siehst du, wie unbeschwert meine Hunde mit einem Maulkorb umgehen.
Leinenschaft.com – maßgeschneiderte Maulkörbe
Am Ende ist es doch ein Gittermaulkorb. Nach langer Suche und viel herumprobieren haben mich die Maulkörbe von Leinenschaft.com aus Solingen überzeugt. Die Qualität der Körbe ist hervorragend. Sie sind Leichtgewichte mit maximaler Sicherheit. Sie sind so konzipiert, dass sie trotz fehlenden Stirnriemen ihren Sitz selbst bei turbulenten Begegnungen nicht verlieren. Meine Hunde mögen die Stirnriemen nicht. Sie wirken zu eingrenzend. Besonders bei Körben von der Stange (Massenproduktion), die nicht individuell am Hund angepasst sind, kann es vorkommen, das diese Riemen in der Bewegung auf die Augen drücken.
Die Maulkörbe von Leinenschaft.de sind von herausragender Qualität. Sie halten ihren Sitz auch in der Bewegung. Das Gittermaterial ist leicht zu säubern und kann aufgrund des geringen Gewichts lange vom Hund getragen werden, ohne unangenehm zu werden. Die Speziallegierung verleiht den Maulkörben ein individuelles Erscheinungsbild.
Fazit: Auch wenn der Korb nicht ganz billig ist, überzeugt mich die Garantie und der Service. Eine Maßanfertigung kauft man immer für ein Hundeleben. Da darf es auch genau sein.
Der Maulkorb ist im öffentlichen Verkehr und Ausland Pflicht!
Der Maulkorb ist kein Brandmal auffälliger Hunde. Das Vorurteil und die Unwissenheit unserer doch so informierten Gesellschaft, stempeln unseren vierbeinigen Freund oft zu Unrecht ab. Denn die wenigsten Hundehalter sind sich darüber bewusst, dass die generelle Maulkorbpflicht nicht nur ein Privileg bestimmter Rassen ist, sondern auch ein regionales und/oder situationsbezogenes Pflichtprogramm aller Hunde sein kann.
Wer ein Freund der öffentlichen Verkehrsmittel ist und diese Transportmöglichkeit mit seinem Hund teilen möchte, sollte nicht verwundert sein, wenn der Maulkorb vom Schaffner auch bei Dackel Gustav gefordert wird. Auch hier besteht eine generelle, rasseunabhängige Maulkorbpflicht. Die Mitnahme in der Bahn kann verwehrt werden, sollte der Aufforderung nicht Folge geleistet werden.
Die Fahrt endet hier! Auch wenn Gustav noch so drollig dreinblickt. Zieht es derweilen den Menschen mit seinem vierbeinigen Freund ins Ausland, darf er nicht überrascht sein, denn die genannten Auflagen gelten auch im Ausland mit spürbar weniger Toleranz, als es bei uns der Fall ist. Stress mit den ausländischen Behörden kann unangenehm werden! Erkundigen kann helfen.
Ab welchem Alter und warum sollte der Hund den Maulkorb lieben lernen?
Ich halte den Maulkorb in vielen Bereichen des täglichen Lebens mit dem Hund für ein unverzichtbares Utensil. Jeder Welpe sollte meiner Meinung nach damit von Anbeginn spielerische Erfahrungen machen dürfen und positiv verknüpfen. Er kann später eine enorme Unterstützung im Bereich Sicherheitsmanagement beim Tierarzt werden.
Denn Untersuchungen und Behandlungen können mitunter Schmerzen verursachen, die reflexartige Reaktion beim Hund auslösen. Das Schmerzgedächtnis folgt nicht der Logik und kann den Hund, aufgrund gemachter, schmerzhafter Erfahrungen beim Tierarzt, zur rasenden Wildsau werden lassen, was zur Folge hat, dass sich die Untersuchungen unnötig ausdehnen, weil jeder der Anwesenden erst einmal damit beschäftigt ist, nicht gebissen zu werden.
Jeder noch so friedliche Hund wird seine gute Laune verlieren, wenn der Schmerz bei einer Untersuchung zu groß wird, als dass man ihn ignorieren könnte. Dabei spiegelt dieses situativ gezeigte Aggressionsverhalten nicht den Charakter des Tieres wieder, da es ein ganz natürlicher Selbstschutzmechanismus ist, dem auch wir unterlegen sind.
Maulkorb und Tierarzt – Meine eigene Erfahrung.
Meine Bullterrierhündin ist hierfür ein gutes Beispiel. Vor kurzem ließen wir Zahnstein entfernen. Sie war noch nie ein Freund vom Tierarzt und dennoch hat sie brav alles über sich ergehen lassen. Und sie hat schon einiges erlebt. Die Injektion für die Narkose wurde gesetzt.
Die Nadel war schon lange eingedrungen, doch plötzlich schien ihr die Nadel so unangenehm zu drücken, dass Betty dem Tierarzt eindrucksvoll erklärte, dass das Einleiten von Narkosen nichts mehr für sie ist. Ihre Explosivität hat unseren Tierarzt merklich überrascht und im Gesicht farblich verändert. Er gratulierte mir zu meiner Reaktion und Ruhe, mit der ich die Situation entschärft habe. Ich fragte ihn amüsiert, ob er vielleicht kurz die Hose wechseln muss.
Warum man den Maulkorb nicht erst anbringt, wenn es die Situation verlangt!
Ein Maulkorb schafft Ruhe, Struktur und klare Abläufe bei der Untersuchung, was die Behandlung deutlich verkürzen wird und unweigerlich zu weniger Stress im Hund führt. Nur dieses eine Beispiel zeigt schon, dass es sinnig ist, das Maulgeflecht nicht erst mit dem Tierarzt in Verbindung zu bringen, sondern schon lange davor.
Ein Hund ist ein Meister der Verknüpfung. Lernt der Hund den Korb nur in Verbindung mit dem Tierarzt kennen, wo Schmerz, Stress, Angst und Panik zu spüren sind, ist die Freude am Tragen des Maulkorbs so gut wie begraben.
Der Maulkorb ist bei Aggressionen eine Erleichterung für Mensch und Hund.
Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Die Resozialisierung von Hunden. Die Klienten dieser Arbeitsabteilung sind Hunde, die mit einer ungehemmten Aggressionsbereitschaft auf Mensch und Hund reagieren. Die innere Einstellung des Halters zu diesem Thema bestimmt den Verlauf der Entwicklung hinsichtlich des Verhaltens beim Hund.
Denn solange der Mensch unterschwellig die Angst in sich trägt, sein Hund könne situativ, unvorhersehbar auslösen und zupacken, Schaden anrichten, solange wird der Halter auch in dem Kreislauf von Angst und Aggression stecken bleiben. Trägt der Hund einen Maulkorb, ist der Mensch viel besser in der Lage, eine souveräne Distanz zur Situation herzustellen.
Diese Erleichterung im Menschen macht den Veränderungsprozess erst möglich. Der Maulkorb ist in vielen Bereichen, vor allem aber bei Hunden mit einem gestörten Aggressionsverhalten, genau der richtige Weg. Ob dieser Weg dann vom Menschen angenommen werden kann, ist eine ganz andere Frage.
Das Annehmen und Arbeiten mit diesem Hilfsmittel setzt eine klare, mentale Einstellung voraus. Sie ist nicht nur vonnöten, sondern entscheidend.
Was ist die größte Schwachstelle des Maulkorbs?
90% der Menschen, die mit einem Hund zu mir kommen, dessen Impulskontrolle aus biologisch-technischen Gründen vorübergehend eingeschränkt oder abgestellt ist, nehmen eine Maulkorbempfehlung fast schon persönlich. Als müssten sie ihn selber tragen: Den Maulkorb, das Schnauzengefängnis der Unbelehrbaren.
Sie verlieren sich sofort in Ausflüchte und Erklärungen. Schminken ihr Thema mit dem Hund so rosarot, dass man dafür keine Brille mehr benötigt. Diese Menschen sind geradezu in der Lage, sehr bedenkliche, gefährliche Situationen, die ihr Hund verursacht hat, auszuklammern.
Der Selbstschutzmechanismus des Menschen ist normal und absolut verständlich, doch ändert er nichts an der Tatsache, dass der lieblich blickende Gefährte, der im Ruhemodus ein Goldschatz ist, im nächsten Moment ein überdimensionales Hinterteil – auch Arsch genannt – sein kann und die Umwelt gefährdet.
Die Einstellung des Menschen macht den Maulkorb untragbar!
Das vergitterte Maulgeflecht löst in einigen Hundehaltern ein sehr beklemmendes Gefühl aus, da es als Strafe verstanden wird. Wird dieses Gefühl noch mit dem moralischen Gesellschaftsdenken gespickt, welches das kleinste, angebrachte Gitter mit einem Straftäter in Verbindung bringt, wird der Menschen mit dieser Kategorie Hund, unter allen Umständen versuchen aus dieser Nummer heraus zu kommen.
Mit gemischten Gefühlen signalisiert der Kunde dem Trainer dennoch, dass er alles Mögliche daran setzen wird, das vorgeschlagene Management umzusetzen. Doch schon beim Abschied wird verkündet, dass der Hund so gar keinen Spaß an dieser unmenschlichen Vorrichtung zeigen wird, der Kunde aber bestrebt ist, diesen harten Weg zu gehen, wenn es zur Veränderung beiträgt.
Der Maulkorb kennt keine negativen Emotionen!
Im trauten Heim angekommen, stülpt der mit sich Ringende, in Begleitung seiner quälenden Gefühle, dem Hund die Maulverschnürung über. Ein stechender Schmerz durchdringt den Halter, sobald die Schnalle des Maulkorbs zugezogen ist und mit bedauernder Stimme und der Versprechung, dass diese Leiden gleich ein Ende hat, empfindet er den Blick des Hundes, der über den Tag, zu Hause, so lieblich schaut und folgsam ist, als unerträglich.
Der Hund, von dem Gefühlschaos komplett überrumpelt, sinkt immer tiefer in den Boden und für den Halter steht fest: Ich quäle meinen Hund nicht! Die sich selbst erfüllende, angekündigte Prophezeiung hat sich zu Hause bewahrheitet. Der Halter hatte von vorne herein Recht!
Er verabschiedet die Idee der Schnauzeninhaftierung, denn dieser eine Hund, besonders der eigene, ist anders als die anderen. Der Trainer hätte von Anfang an sehen müssen, dass dieser eine Hund etwas besonderes ist und die Inhaftierung eines Körperteils psychisch nicht verkraften kann. Im Zuge der Erkenntnis wird nicht nur der Maulkorb abgestreift, sondern auch der Trainer, der diese Folter empfohlen hat.
Der Maulkorb schafft positive Emotionen im Hund – der Trainingsansatz ist entscheidend!

Maulkorb-positive Verknüpfung
Dass wir Menschen in der Lage sind, sehr eingleisig zu denken, ist nichts Neues. Wir können uns nur schwer dem Automatismus des Denkens entziehen. Das Suchen bestimmter Situationen, die unsere angelegten Muster bedienen und die vorhandenen inneren Bilder bestätigen, scheint unabwendbar zu sein. So finden wir die Qual und die Freude in dem, was uns gelegen ist.
Doch ein rein subjektives Empfinden ist in der Hundeausbildung, wenn es um Lernprinzipien und Formen des Lernens geht, unangebracht und hinderlich. Für die praktische Einarbeitung des Maulkorbs ist folgende Theorie wichtig, um zu verstehen, dass der Maulkorb, bei richtigem Aufbau, nur positiv vom Hund verstanden werden kann.
Die positive Einarbeitung des Maulkorbes mit Futter, fällt in die Sparte des assoziativen Lernens. Dieses assoziative Lernen geschieht immer dann, wenn zwei voneinander unabhängige Reize, die zeitlich eng aufeinander treffen, miteinander verknüpft werden. Handelt es sich dann um zwei sensorische Reize (Sinneswahrnehmung), spricht man schon von einer klassischen Konditionierung. Entscheidend ist für uns nur, dass die bedingten Reflexe, die mit dieser Verknüpfung einhergehen, Gefühle entstehen lassen.
Der Maulkorb ist ein Positivverstärker!
Bringe ich nun den Maulkorb und das Futter zeitlich in die richtige Verbindung, dann entsteht im Kopf des Hundes ein positives Gefühl, da über die sauber angewendete klassische Konditionierung nicht mehr das Futter die positive Erwartungshaltung auslöst, sondern der Maulkorb an sich. Pawlowsche Konditionierung!
Lässt man dann noch etwas Geschick in der Einarbeitung walten, dann wird es so sein, dass der Hund geradezu drängt, den Korb auf die Schnauze gezogen zu bekommen. Auch wenn es dem Menschen widerstrebt, dem Hund seinen Spaß zu gönnen, sollte ihm die Freude gewährt sein. Bei meinen Hunden leuchten die Augen, wenn sie den Maulkorb sehen.
Dieser kleine theoretische Exkurs sollte uns nur verdeutlichen, dass jede noch so empfundene negative Emotion, bezüglich des Maulkorbs, einzig und allein den Ursprung im Halter hat, nicht aber im Hund. Denn wie wir die Dinge betrachten, fühlen und verstehen, ist bekanntlich eine Frage der eigenen Veranlagungen und Erfahrungen.
Gut oder schlecht ist das Bewertungssystem des Menschen, entstanden und aufrechterhalten durch unser Elternhaus und die Gesellschaft, die formt, mahnt, unterdrückt und urteilt. Plus und Minus ist die Polarität des weltlichen Menschen. Der Hund ist frei davon.
So ist es also das Mitleid des Menschen und die daraus entstehenden Emotionen, welche im Hund Unbehagen beim Tragen des Maulkorbs auslösen. Der Maulkorb kann das nicht. Ich hoffe, dass verstanden ist, dass der Aufbau und die Einstellung über die Art und Weise, wie der Hund das Maulgeflecht zu tragen versteht, entscheidet.
Was ist, wenn sich mein Hund mit einem Maulkorb nicht mehr wehren kann? – Die Antwort ist kompromisslos!
Eines der größten Ängste des Menschen, im Bezug auf den Maulkorb, ist die, dem eigenen Hund durch die vergitterte Schnauze einen Nachteil zu verschaffen, sobald ein kompatibles Gegenüber auf eine Konfrontation anspringt, die von unserem Wackelkandidaten heraufbeschworen wurde.
Die Angstreaktion des Menschen, dass der Goldjunge jetzt die Prügel seines Lebens erhalten könnte, ohne die Möglichkeit zu bekommen, sich zu wehren, bringt die Sache erst richtig zur Eskalation. Darüber sind sich die wenigsten im Klaren.
Der kleinste Zupfer an der Leine, ein minimales Zurückhalten, jeder Ansatz des Wegziehens, um den Benachteiligten zu schützen, bringen Dampf in den Kessel, wenn das Gegenüber mindestens genauso eine Lücke im Kopf hat, wie unser Prachtjunge.
Die Frage, die man sich aber stellen muss, ist nicht, ob mein Hund jetzt gebissen werden kann und ob er gleich den Arsch so voll bekommt, dass er Halleluja schreit, sondern warum ich als Mensch, meinem Hund den Maulkorb aufgezogen habe. Die Antwort und all ihre damit in Verbindung tretenden Konsequenzen sind schlicht und einfach: Ich mache den Maulkorb auf den Hund, damit er nicht beißt / attackiert und andere schädigt! Diese Aussage ist kompromisslos!
Menschlich gedacht!
Dazu wieder ein sehr vereinfachtes, menschlich gedachtes Beispiel: Ich sitze mit einem Freund in der Bar. Dieser Freund neigt dazu, jeden und alles anzupöbeln. Die Erfahrung hat ihm gezeigt, dass viele Menschen von seinem forschen Verhalten beeindruckt sind. Der Rückenwind gibt ihm Antrieb und daher macht er sich noch 10 cm größer, wenn er jemanden in Begleitung weiß.
Die menschliche Welt besteht aus Mauern und wie es die Zeit so mit sich bringt, gerät unser Hooligan der Kreisklasse im Lokal an eine, die 2 Meter groß gebaut, nicht weichen wird. Unser Streithahn provoziert so lange, bis er kurzer Hand quer durch das ganze Lokal geprügelt wird. Wie würden Sie jetzt entscheiden? Ein Freund benötigt Hilfe! Dieser Freund und ihr Hund haben Ähnlichkeiten. Finden Sie nicht?
Ein besseres Kino bekommen sie nicht!
Während mein Freund einige Male an mir vorbeifliegt, bestelle ich mir ein Bier. Ohne den Anflug eines schlechten Gewissens hebe ich das Glas und singe ein Prosit der Gemütlichkeit. Ich halte mich für einen sehr loyalen Menschen und ich freue mich, wenn besonders Freunde sich entwickeln.
Das mehrmalige Bitten, das Provozieren und Prügeln einzustellen, wenn wir unterwegs sind, blieb offensichtlich unerhört. Ab dann stehe ich dem Entwicklungsprozess meines Freundes nicht mehr im Wege. Er wird unweigerlich erkennen, dass ich auf sein Verhalten keinen Bock mehr habe und dass mir die Folgen und die damit in Verbindung stehenden Konsequenzen scheißegal sind.
Und genau diese Haltung signalisiere ich meinem Hund, wenn er denkt, er müsse alles ansaugen, was nur die Ähnlichkeit eines Hundes aufweist. Meine Einstellung – ich habe auf dieses Theater keinen Bock mehr, ohne wenn und aber – wird er wahrnehmen.
So genannte “Raufergruppen” sind mit Vorsicht zu genießen!
Raufergruppen sind Hundegruppen, in denen Hunde mit aggressiven Verhalten zusammengeführt werden, um neue positive kommunikative Erfahrungen bezüglich Aggression zu machen. Das kann ich nur begrüßen, wenn für eine erwünschte Verhaltensänderung des lernenden Hundes mit auffälligem Aggressionsmuster gelassene, souveräne Hunde zur Resozialisierung einbezogen werden, die nicht auf die Aggression des Aggressors eingehen.
Gut geführte und zusammengestellte “Raufer”-Gruppen mit souveränen Hundetypen können also Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten durchaus helfen. Offengestanden mag ich das Wort “Raufergruppen” nicht. Es ist in meinen Augen einfach nur irreführend.
“Raufergruppen” können schlechtes Verhalten im Hund fördern!
Werden jedoch “Raufergruppen” mit rein wesensschwachen Prügelknaben wild zusammengewürfelt, lehne ich diese ab. In diesem Fall glaube ich nicht an eine positive Verhaltensänderung der Hunde.
Vielleicht liege ich auch falsch, doch ich erkenne für mich nicht den Sinn, was es für nachhaltige Verbesserungen bringen kann, wenn zwei oder mehrere Hunde, die allesamt Schwächen in ihrer Nervenstärke aufweisen und in Konfrontationen in die Vollen gehen, einen Maulkorb aufgezogen bekommen, um „schadenfrei“ ihre Differenz ausdiskutieren zu können.
Ein guter Hund wird höchstwahrscheinlich erst recht das Kämpfen lernen. Machen Sie ein Experiment. Lassen Sie sich die Hände auf den Rücken binden und seien Sie eine Weile der Sandsack, auf den immer wieder eingeprügelt wird. Ich weiß nun nicht, was Sie für ein Charakter sind, doch mir sind Menschen bekannt, die aus diesem Nachteil ein Geschick entwickeln, welches dem Anderen zu schaffen machen wird.
Sind die Hände wieder befreit, dann wird sich das gestaute Energiepotential doppelt und dreifach entladen und der Benachteiligte wird in eine Richtung gehen, die das Gegenüber überraschen wird. Dies ist wie gesagt nur meine eigene Meinung. Bedeuten tut sie gar nichts. Sie darf das Denken anregen, muss sie aber nicht.

Mach kein große Sache draus – Maulkorb ist das, was du daraus machst!
Fazit: Ich persönlich liebe die Arbeit mit dem Maulkorb. Ist er verstanden, bringt er in vielen Mensch-Hund-Teams einen Fortschritt in der Entwicklung und schafft Erleichterung im Menschen. Wann und wie man ihn einsetzt, ist jedem selber überlassen.
Er ist nicht das Allheilmittel, besonders nicht, wenn im innerartlichen Verband zwischen zwei Hunden eine spürbar deutliche Krise vorherrscht. Solch ein Beziehungsleck wird kein Maulkorb dieser Welt stopfen können. Die Ursachen sitzen viel tiefer. Er kann begleitend sein und sollte im Ziel der Befreiung enden.
Mit Hunden leben – Hundeschule Düsseldorf
Warum ein Maulkorb schneller zur Notwendigkeit werden kann, als einem lieb ist, können Sie hier lesen.


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Ich suche einen Maulkorb für meinen Weißen Schweizer Schäferhund, dem nun innerhalb eines halben Jahres schon 2 Kieselsteine aus dem Darm operiert wurden. Wenn er unbeaufsichtigt draußen ist, geht es nicht anders. Ist dieser Maulkorb dafür geignet, oder passen die Steine da durch?
Ich denke mit den Giftköderschutz kommen diese, je nach Größe, nicht durch. LG Carsten Wagner
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Hallo Herr Wagner,
Vielleicht schauen Sie ja noch einmal hier rein… Ich finde Ihren Bericht sehr gut und nachvollziehbar.
Aber eine Antwort auf die Frage, wie ich meinen Hund vor Aggressionen anderer schütze, die unangeleint auf meinen Hund los stürzen, der sich mit Maulkorb nicht wehren kann, wünschte ich mir schon. Danke! LG, Barbara
Ich weiß ja nicht, was sie sich vorstellen, aber der Hund kann trotzdem noch mit Körpersprache deutlich machen was er will, kann im äußersten Notfall mit dem Maulkorb stoßen, das ist erfahrungsgemäß sehr schmerzhaft. Aber erstens: ich schütze meinen Hund vor solchen Begegnungen, sodass er sich erst gar nicht verteidigen braucht. Zweitens: wenn der eigene Hund mitbeißt gibt’s am Ende mindestens 2 Verletzte und ich will ja eben, dass meiner NICHT beißt. Höchstwahrscheinlich werden die Verletzungen sogar noch schlimmer, wenn sie sich aufschaukeln, ein Hund mit Verletzungsabsicht lässt ja nicht ab, weil der andere einmal schnappt. Spätestens nach dem ersten Biss gegen meinen Hund nehme ich den anderen runter, mich bringt er weniger wahrscheinlich um, als meinen Hund.
Und ja, das sage ich als Frau mit 1,65 und 50 kg. Niemals würde ich es zulassen, dass mein Hund sich nur noch mit Bissen verteidigen kann und ich war auch schon in solchen Situationen. Er konnte durch den Maulkorb nicht beißen und er lebt noch (hatte noch nie eine Bissverletzung nur eine Prellung, aber die war aus einem Spiel, das ich nicht rechtzeitig gestoppt habe. Also mein Fehler).
Hey Lena. Danke für dein Feedback. Wenn ich die Dinge wie früher noch schwarz und weiß sehen könnte, gäbe ich dir uneingeschränkt recht. Ich finde es gut, wenn Sie jeden Hund in die Flucht schlagen können. Ob mir das gelingt, mag ich zu bezweifeln. Hunde, die es ernst meinen, lassen sich selten von ihrem Unterfangen abbringen. Ich habe selber einen Hund, der durch sein Beutefehlfangverhalten in aufgeheizten Situationen keine Kommunikation zu lässt. Denn Beutefangverhalten ist bekanntlich ein Funktionskreis, der auf Töten ausgerichtet ist. Töten und Fressen. An dieser Stelle gibt es keine Kommunikation mehr. Sollte man dem Glauben verfallen, dies sind Einzelfälle, so muss ich enttäuschen. Die meisten gefährlichen Unfälle passieren durch Hunde mit einem Beutefehlfangverhalten.
Also: Ich liebe den Maulkorb als Hilfsmittel zur Verhaltensveränderung. Gäbe es den Maulkorb nicht, hätten 50% meiner Kunden keinen Hund mehr. Wohlgemerkt: Maulkörbe sind kein Erziehungsmittel sondern eine Unterstützung, um Verhalten in gewünschte Bahnen lenken zu können.
Ich finde gerade Feedbacks wie Ihre ungemein wichtig. So sind wir in der Lage unterschiedliche Meinung zu hören und darüber zu reden.
Vielen Dank Carsten Wagner
Ihre Erfahrungen sind sicherlich anders als die meinen – und das ist gut so! Der Maulkorb kann in meiner Welt Leben retten! Ich hatte gerade erst gestern von einer Geschichte gehört, in der ein 15 jähriges Mädchen eine halbe Stunde lang von einem Hund attackiert wurde – man reanimierte dieses Mädchen! In meiner Welt leben domestizierte Raubtiere – ich weis zu was sie fähig sind! Der Maulkorb ist der Maulkorb: der eine verteufelt ihn, der andere erkennt seine Verantwortung und schützt die anderen damit! Der Maulkorb verschafft Glücksgefühle? – Der Titel macht wach! Natürlich muss der Hund nicht in die Hände klatschen! Ich trage eine Brille zum Lesen, – mich nervt dieses Ding! Am Ende bin ich davon überzeugt, dass sie mir hilft! Das bedeutet, ich akzeptiere sie! Der Maulkorb ist nichts anderes! Wer wen Beißt ist mir egal, – egal ist mir nicht, wenn jemand verletzt wird!
Danke für Ihr Feedback.
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